12.07.2023 14:45

Eine Gemeinwohl-Beauftragte für die Spitalstiftung Konstanz

Für die Spitalstiftung Konstanz spielt ein nachhaltiges Wirtschaften und ein guter Umgang mit Mensch und Umwelt eine wichtige Rolle. Sie hat sich hierfür Verstärkung ins Team geholt.

Diana Oppermann ist seit 1. Februar 2023 Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) Beauftragte. Die gebürtige Berlinerin ist u. a. für Nachhaltigkeit und regionales Wirtschaften bei der Spitalstiftung zuständig. Die Stelle wurde speziell eingerichtet, sodass die Spitalstiftung ihre damit verbundenen Vorhaben gut und fundiert umsetzen kann. Die Expertin für GWÖ legt Wert auf Bewusstseinsbildung und Vernetzung in Form von Kooperationen innerhalb und außerhalb der Stiftung. „Wissen miteinander auszutauschen und zusammen an einem Strang zu ziehen, macht stärker. Man kann mehr bewegen und genau darum geht es ja: gemeinwohlorientiert zu leben und die wirtschaftliche Transformation zugunsten unserer Erde voranzubringen“, sagt sie.

Diana Oppermann arbeitete zuvor in Berlin bei einer großen Stiftung, wo sie für die Koordinierung, Vernetzung und Implementierung des Modells GWÖ in der Organisation zuständig war.

GWÖ-Beauftragte Diana Oppermann Bildquelle: Spitalstiftung Konstanz

Gemeinwohl im Blick

Zu ihren ersten Projekten gehört die Zusammenarbeit mit dem örtlichen NABU, wobei überlegt werden soll, wo auf dem Stiftungsgelände die Biodiversität zum Beispiel durch Insektenhotels oder spezielle Bepflanzungen erhöht werden kann. Die engagierte GWÖ-Beauftragte weiß, jeder Mensch und jedes Unternehmen kann einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Sie zitiert den vietnamesische Mönch und Zen-Meister Thich-Nhat Hanh: „Die beste Weise, sich um die Zukunft zu kümmern, besteht darin, sich sorgsam der Gegenwart zuzuwenden“ und kommentiert: „Für mich drückt dieser Spruch, das Wesen der Nachhaltigkeit sehr treffend aus. Und das entscheidende Wort dieses Zitats ist „sorgsam“. Das heißt, die Dinge zu Ende zu denken und sich Konsequenzen und Zielkonflikten bewusst zu sein“.

Azubi-Gärten in der Pflege

Für die Spitalstiftung bewarb sie sich für das Projekt der Bodensee-Stiftung „Azubi-Gärten“. Die Spitalstiftung erhielt den Zuschlag neben zwei weiteren Unternehmen. Bei diesem Projekt entwickelte die Bodensee-Stiftung ein Konzept, das jungen Menschen am Anfang ihres Berufslebens sowohl Grundlagen der Biodiversität und ihre Bedeutung als Lebensgrundlage vermittelt, als auch das Know-how, wie sie für das Firmengelände ihres jeweiligen Arbeitgebers eine biodiversitätsfördernde Maßnahme entwickeln und umsetzen können. Diana Oppermann meint: „Der Zuschlag ermöglicht uns, Auszubildende und Teilnehmende am Freiwilligen Sozialen Jahr für ökologische Belange zu sensibilisieren.“

Sie möchte eine wertvolle Brücke zwischen angehenden Pflegekräften und Biodiversität schlagen. Die Spitalstiftung Konstanz arbeite schließlich für vulnerable Gruppen, hauptsächlich pflegebedürftige ältere Menschen. Für sie, aber auch für die Mitarbeitenden wirke sich eine biodiversitätsfördernde und klimawandelangepasste Gestaltung der Liegenschaften der Spitalstiftung sehr positiv aus.

Bodensee-Stiftung begleitet durch das Projekt

Die Firmen werden von den Referentinnen der Bodensee-Stiftung Daniela Dietsche und Linda Riek durch das Projekt begleitet. In einem abwechslungsreichen Methodenmix werden sie den Auszubildenden Grundlagenwissen zu Biodiversität vermitteln und sie in der Ideenentwicklung für mögliche Maßnahmen zum Ausbau der biologischen Vielfalt als auch der Aufenthaltsqualität auf Firmengeländen unterstützen. „Für uns ist wichtig zu zeigen, dass manchmal schon kleine, einfach umsetzbare Veränderungen eine Wirkung haben“, sagt Umweltschutzmanagerin Linda Riek. Im Anschluss erarbeiten die Auszubildenden dann ihr Projekt, individuell angepasst für ihr jeweiliges Unternehmen. „Aus ähnlichen Projekten kennen wir die positive Erfahrung von Selbstwirksamkeit und den Stolz, direkt erlebbar zur Aufwertung des eigenen Arbeitsumfeldes beigetragen zu haben“, sagt Daniela Dietsche.

Ein durchdachtes Gesamtkonzept für ein naturnahes Firmengelände hat der Fruchthof Konstanz bereits beim Neubau vor 20 Jahren im wahrsten Sinne auf verschiedenen Ebenen umgesetzt. Jürgen Riedlinger, Geschäftsführer der Fruchthof Konstanz GmbH, erläuterte den Betreuern der künftigen Azubi-Gärtner sowohl auf dem Betriebshof als auch der begrünten Dachfläche die finanziellen, gesundheitlichen und biodiversitätsfördernden Effekte. Er freute sich, dass gleich zwei Unternehmen in seiner Nachbarschaft beteiligt sind: „Wir können nach und nach die ganze Straße aufblühen lassen“, blickte er voraus.

Weitere Pilotunternehmen für das Projekt sind Magura in Bad Urach und die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg im Rahmen der Energiescouts. Interessierte Firmen können sich mit der Bodensee-Stiftung in Verbindung setzen. „Wir werden das Projekt auch künftig umsetzen und die Schulungsunterlagen für weitere Bildungsträger freigeben“, kündigt Projektleiterin Daniela Dietsche an. Das Projekt wird gefördert aus Mitteln der Glücksspirale und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.

Weitere Informationen auf der Website der Bodensee-Stiftung: www.bodensee-stiftung.org/10121-2/

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